Längst haben Designer und Schreiner die Möglichkeiten entdeckt, welche die Aufbewahrung von gebundener Literatur ihnen gestalterisch bietet. Der Kreativität entspringen innovative, aufregende, skulpturale, brauchbare – und weniger brauchbare Bücherhorte.
Lesen wie einst in der Höhle
An jene Zeiten, als wir noch im Licht der Taschenlampe unter der Decke heimlich in die Nacht hineinlasen, gemahnt Sakura Adachis Cave-Regal.
Allerdings bedingt die Konstruktion einiges an Freifläche, damit sie auch wirklich zur Geltung kommt. Selbiges gilt auch für Nils Holger Moormanns „Easy Reader“ – eine Lektürenschubkarre, welche von ihrem Nutzer aufgrund der harten Unterlage einiges an Sitzleder abverlangt. Schön ist die Idee so oder so. Denn das Lesemöbel ist mobil und kann so an jeden erdenklichen Platz verschoben werden, der dem Lesevergnügen dient.
Und gleich noch eine Kombination, welche Sitzen und Lesen miteinander verknüpft: Der Bücherring der russischen Designerin Irina Zhdanova. Über die Funktion als Eye-Catcher lässt sich hierbei kaum streiten – über die Praxistauglichkeit wohl schon eher. Man will sich nicht ausmalen, was passiert, wenn das Ding mal ins Rollen kommt – mitsamt seines Inhaltes…
Des Tischlers Herzen höher schlagen lassen könnte diese Möglichkeit der Bücherlagerung hier: Ein Kaffeetisch mit verschiebbarer Auflagefläche und Hängevorrichtung für die Lieblingslektüre. Vorstellbar in allen Grössen, in verschiedenen Materialien – Hauptsache, der Tisch verbindet Funktionalität mit Praktikabilität.
Wessen Bibliothek nicht allzu umfangreich ist, dem könnte auch die Bücherwippe aus Japan gefallen. Allerdings ist hier darauf zu achten, dass schwere und seichte Literatur sich stets in etwa die Waage halten. Ein Hingucker ist die Holzwippe allemal, egal, ob sie nun im Gleichgewicht schwebt oder auf einer Seite zur Schwerfälligkeit neigt.
Soviel zum Thema skulpturale Bücheraufbewahrung. Da die meisten Lektüren aber nach wie vor irgendwie und irgendwo entlang einer Wand gelagert und präsentiert werden, hier noch ein paar interessante Beispiele, wie Schmöker und Weltliteratur stilvoll in Szene gesetzt werden können.
Aufgehängt, gestapelt und gehörnt
Als da wäre unser Favorit – weil genauso einfach wie originell: Der „Poet’s Book Hanger“ des Dänen Jakob Jorgensen. Bücher werden über filigrane Holzstile gehängt, grad so, als ob es Wäsche zu trocknen gälte. Bietet sich für Taschenbücher an, die nicht allzu schwer sind. Geheime Botschaften oder gar Notizen, die vor dem Rest der Welt verborgen bleiben sollen, sollten in derart lose gelagerten Büchern allerdings nicht aufbewahrt werden…
Praktisch für Wenigleser und Wenigleserinnen ist auch dieses, einem Nistkasten nachempfundene Bücherhäuschen. Die gesammelten Werke finden auf einem Tablar platz, derweil das gerade in Abarbeitung befindliche Buch bei Nichtgebrauch aufs Dach gelegt werden kann. Denn der Giebel dient zugleich als Lesezeichen und beendet die Ära der Eselsohren ein für allemal!
Und zum Schluss noch ein Tipp für all jene, bei denen die Aussicht auf eine spannende Lektüre den Jagdinstinkt auslöst. Realisierbar auch mit Zwölfendern und anderem Gehörn – wenn denn ein Jagdschein vorhanden ist. Ansonsten gibts die aussergewöhnliche Ablage auch im Handel zu erwerben.
Haben Sie ebenfalls eine auserlesene Idee zur Präsentation von „Welten zwischen Deckeln“? Lassen Sie es uns wissen und schreiben Sie einen Kommentar …