Das Recycling von Holz, das bereits einmal im Einsatz war, ist altbekannt. Der Ansatz, das Material nicht nur wieder zu verwenden, sondern gleichzeitig aufzuwerten, erscheint mir jedoch sehr interessant. „Upcycling“ heisst der neudeutsche Begriff – und wir wollen in der Folge einige Beispiele zeigen, welche die Möglichkeiten einer Aufwertung auf ganz unterschiedliche Weise angehen und illustrieren.

 

Ins Esszimmer gekegelt

Die Firma CounterEvolution aus Brooklyn, New York, hat sich ganz dem Zauber alter Bowling Alleys verschrieben. Seit der Gründer Jim Malone zum ersten Mal das Holz einer ausgedienten Kegelbahn von Schmutz und Lack gesäubert hat, ist er von der zeitlosen Schönheit des altgedienten Werkstoffs begeistert. Sein Unternehmen baut mit dem Bowling-Holz (und weiteren Ressourcen-schonenden Komponenten) rustikale Möbel nach Kundenwunsch.

Tisch aus dem Holz einer Bowlingbahn

Passender Stuhl von counterevolution

Küchenblock von counterevolution

Küchen- oder Gartentisch

 

Angeschwemmt

Einen sicher sehr radikalen Weg des Upcyclens geht der Schweizer Schreiner und Designer Adrian Wicki. Für seinen Kaffeetisch „Rhyholzertischli“ sammelte er Treibholz am Rheinufer und arrangierte es als Basis für die Glasplatte, die über den Fundstücken zu schweben scheint.

Rhyholzertischli von Adrian Wicki

Detail des Kaffeetischs von Adrian Wicki

Eleganz trotz aller Kargheit

 

Whisky auf Schritt und Tritt

Sage und schreibe 20’000 Whiskyfässer werden auf den britischen Inseln jedes Jahr ausgemustert. Grund genug für McKay Flooring Ltd aus Glasgow in Schottland, eine sinnvolle Verwertungsmöglichkeit zu suchen. Und die war schnell zur Hand – das hochwertige Holz eignet sich hervorragend für Bodenbeläge, die nicht nur dauerhaft schön sind sondern auch ein sehr spezielles Ambiente ausstrahlen.

McKay Flooring Ltd macht Holzböden aus Fässern

McKay Flooring Ltd fertigt Holzböden aus Whiskyfässern

McKay Flooring Ltd fertigt Holzböden aus Whiskyfässern

 

Der Kreis schliesst sich

Ein ganz anderes Konzept des Upcyclings verfolgt die Holländerin Mieke Meijer. Aus Holz wird Papier gewonnen – und Papier landet täglich tonnenweise im Müll. Die junge Designerin aus Eindhoven hat ein Klebeverfahren entwickelt, bei dem aus unzähligen Lagen Papier ein Werkstoff entsteht, der sich wie Holz verarbeiten lässt. Sie hat die Papiergewinnung sozusagen umgekehrt und nennt das Produkt „NewspaperWood“. Bereits haben sich einige Gestalter mit dem neuartigen Werkstoff auseinandergesetzt.

Mieke Meijers holzähnlicher Werkstoff aus Papier

Möbel aus NewspaperWood

Möbel aus NewspaperWood

Möbel aus NewspaperWood

 

Konnten wir Sie inspirieren?

Haben Sie eigene Ideen für die Wiederverwendung von Holz? Oder sind Sie ganz anderer Meinung? Hinterlassen Sie einen Kommentar zum Artikel und diskutieren Sie mit uns und unseren Lesern die vorgestellten Inspirationen.