Mit einer im Schreibtisch eingearbeiteten Klappe hat Maximilian Payenberg aus Bayern den von OPO Oeschger gestifteten Sonderpreises Beschlag beim «Die gute Form»-Wettbewerb gewonnen. Für den Nachwuchsschreiner war‘s ein «unglaublicher Moment», wie er im Interview sagt.

OPO Oeschger: Wie fühlen Sie sich als Sieger des Sonderpreises Beschlag beim «Die gute Form»-Wettbewerb?
Maximilian Payenberg: Es ist eine sehr große Ehre für mich, dass ich einen solchen Preis gewonnen habe. Als mich die Jury mich aufrief, ist mir kurz das Herz stehen geblieben. Ich konnte es kaum glauben 🙂

Warum haben Sie ausgerechnet dieses Werk eingereicht?
Als ich in die Erste Klasse kam, saß ich noch an einer traditionellen Schulbank. Diese hat mir so gut gefallen, dass ich meine Mutter bat, mir eine solche Bank auch für Zuhause zu besorgen. So gesehen plante ich mein Gesellenstück schon sehr früh. Nachdem ich einige Skizzen anfertigte und mir keine so richtig gefiel, beschloss ich, diesen alten Tisch in einer neuen, modernen Art zu interpretieren. Dies ist auch gleich die große Besonderheit an meinem Tisch: zwar schon Jahrzehnte alt, aber trotzdem modern und dynamisch. Besonders stolz bin ich, dass ich in diesem Wettbewerb so weit gekommen bin. Dies hätte ich nie gedacht.

Was war der größte Challenge zur Zielerreichung?
Nun, ich fand es besonders schwer, erstmal auf eine solche Idee zu kommen. Bis ich annähernd so weit war, war der Berg von zerknülltem Papier schon groß.

Wie fühlt man sich an einem solchen Landeswettbewerb? Spürt man eine Art Konkurrenzdruck?
Nein. Alle, die in Hannover waren, um ihr Gesellenstück auszustellen, haben eine große Leistung vollbracht. Jeder kann stolz auf sich sein, und ich hätte jedem den Sieg gegönnt.

Welche Erinnerungen nehmen Sie mit?
Die Anerkennung, die man für die Arbeit und den ganzen Stress kriegt, war unbezahlbar. Dies gefiel mir sehr.

Wohin geht Ihre berufliche Reise weiter? Haben Sie schon konkrete Angebote?
Anfang nächstes Jahr werde ich für längere Zeit nach Kanada ziehen, um dort Erfahrung zu sammeln und mich weiter zu entwickeln. Anschließend möchte ich auf die Meisterschule, um Schreiner-/Tischler-Meister zu werden.

Was reizt Sie eigentlich am Beruf des Schreiners? Wie würden Sie junge Menschen von diesem Beruf überzeugen?
Schreiner ist einer der vielfältigsten Berufe, die es gibt. Kein Auftrag und kein Stück Holz gleicht dem anderen. Genau das ist der Grund, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Außerdem muss man immer sehr genau arbeiten, was auch einen gewissen Reiz hat. Oftmals muss man komplizierte Probleme lösen. Dies ist perfekt für Menschen, die kreativ sind und auch mal außerhalb der Linien denken.