Wer rastet, der rostet. Das gilt mehr denn je auch für die berufliche Laufbahn. Weiterbildung ist ein Leben lang angesagt, sei’s in Form von Seminarbesuchen oder eines Diplomlehrganges.

Die Höhere Fachschule Bürgenstock (Schweiz) hat eine Checkliste erstellt, die Tischlerinnen und Schreinern auf der Suche nach der massgeschreinerten Weiterbildung als Standortbestimmung und Orientierungshilfe dienen soll. Denn: Jede erfolgreiche Weiterbildung startet mit einer gute Vorbereitung. Zielvorgaben, Intensität, Kosten und Dauer wollen im Vorfeld gut überlegt sein.

Fachliche Kompetenzerweiterung oder Qualifizierung für einen Karriereschritt?

Die folgenden neuen Fragen sollten Sie sich ganz grundsätzlich stellen und realistisch beantworten:

  1. Aktuelle Situation
    Erfassen Sie die beruflichen und persönlichen Qualifikationen und Fähigkeiten. Was können Sie, wo haben Sie defizite gegenüber Kolleginnen und Kollegen? Was wird vom Betrieb und vom Chef aktuell von Ihnen gefordert?
  2. Eigenes Unternehmen
    Liesse sich durch Ihre Weiterbildung das betriebliche wie auch Ihr privates Leistungsvermögen steigern? Kurz: Haben sowohl Sie als auch Ihr Betrieb etwas von Ihrer Weiterbildung?
  3. Stellenwert am Markt
    Wo stehen Sie in der Branche – verfügen Sie über ein tragfähiges Umfeld? Wie halten es Ihre Kolleginnen und Kollegen mit der Weiterbildung?
  4. Einen Schritt voraus sein
    Welches Know-how ist in zwei Jahren gefragt – können Sie Kompetenzen via Gleichwertigkeit abdecken? Konsultieren Sie Fachliteratur, sprechen Sie mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, finden Sie heraus,  wie die Trends in Ihrer Branche aussehen.
  5. Persönliche Ziele
    Planen Sie  „Veränderungen“ langfristig, gehen Sie konkrete Bedürfnisse jedoch kurzfristig an. Und beziehen Sie die betrieblichen Ziele immer mit ein. Machen Sie einen Schritt nach dem anderen, immer mit einem übergeordneten Ziel vor Augen – auch Rom wurde schliesslich nicht an einem Tag erbaut.
  6. Informationen und Unterlagen anfordern
    Detailauskünfte und Informationsveranstaltungen geben immer auch Impulse. Nehmen Sie aktuelle Tendenzen mit in Ihre Planung auf.
  7. Weiterbildungsangebote vergleichen
    Schätzen Sie Know-how, Praxistauglichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnisse der Schulsysteme und Anbieter richtig ein. Erkundigen Sie sich in Ihrem Kollegenkreis nach Erfahrungen mit Schulen und Instituten. Beziehen Sie Ihren Chef mit ein in die Evaluation.
  8. Persönlicher Aufwand
    Wägen Sie Ihre Bereitschaft und Belastung, welche mit einer Weiterbildungsmassnahme verknüpft sind, unter Einbezug Ihres Umfeldes ab. Wer übernimmt im Betrieb Ihre Stellvertretung, wenn Sie abwesend sind? Schaffen Sie es, Beruf und Weiterbildung sowie Familie und Freunde unter einen Hut zu bringen?
  9. Persönlicher Nutzen
    Rechtfertigt ein durch die Weiterbildung erlangter Mehrwert die Investitition? Wägen Sie das Kosten-Nutzen-Verhältnis sorgfältig ab. Und klären Sie die Möglichkeit der Finanzierung unter Berücksichtigung von Stipendien und Rückvergütungen.
(Quelle: Höhere Fachschule Bürgenstock)

 

Nächste Woche folgt der zweite Teil der Artikelreihe zum Thema Weiterbildung: Tipps und Links zur Wahl eines geeigneten Anbieters.