Zu Besuch bei der Möbelmanufaktur Gieringer in Oberkirch.
Einbezogen in die Sanierung eines öffentlichen Gebäudes mit historischem Hintergrund, setzt die Möbelmanufaktur Gieringer aktuell in Karlsruhe ein sehr anspruchsvolles Projekt um. Wie sie hier gemeinsam mit OPO Oeschger agiert, darf als repräsentativ für die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen angesehen werden.
Die Projekte der Möbelmanufaktur Gieringer sind vielfältig. Nahezu alles, was Holz betrifft, reichen sie vom privaten Sektor …
(Bild: Möbelmanufaktur Gieringer)
… bis in den gewerblichen Sektor.
(Bild: OPO Oeschger)
Jeder übernimmt seinen Part
Unter diesen Vorzeichen baut die Möbelmanufaktur Gieringer diverse Systeme wie Sondermöbel, Sideboards oder Schränke für die Aufbewahrung von Akten ein, im Leistungsverzeichnis stehen aber auch Schallschutzsysteme, kleine Küchen und Garderoben. Die Rolle, die OPO Oeschger dabei spielt, ist ganz einfach: „Für solch komplexe Projekte brauchen wir Partner, mit denen wir Dinge sicher abklären und gemeinsam entwickeln können“, beschreibt Geschäftsführer Manfred Gieringer. „Wir erhalten zwar Vorgaben, was der Kunde wünscht. Das ein oder andere davon gibt es so aber auf dem Markt nicht. Um eine Lösung zu finden, brauchen wir Ansprechpartner im Außendienst wie Christian Steger, mit dem wir schon zig Jahre zusammenarbeiten.“ Das Credo von Gieringer lautet daher: „Wir gehen dorthin, wo wir wissen, dass wir gut versorgt werden, dass es funktioniert und wo ich auch mal deutlich sagen kann, was ich denke.“ Steger und er kennen sich schon aus der Zeit vor OPO. „Ewig und drei Tage“, umschreibt es Gieringer. „Wir haben sogar mal zusammen in einem Orchester gespielt.“ Als Steger zu OPO Oeschger wechselte, ging Gieringer mit. Seine Begründung: „Für uns ist wichtig, dass wir einen Berater haben, der sich auch mit Sachen auseinandersetzt, die nicht alltäglich sind. Dinge, die man gemeinsam forciert, um die Wünsche des Kunden bestmöglich umzusetzen oder auch mal Änderungen im Leistungsverzeichnis abzufangen.“ Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Zulieferer und seiner Konstruktion sei gefragt, um die nötige konstruktive Lösung zu finden. „Zumal wir technisch auch als Architekt auftreten müssen, um das Gewünschte zu realisieren. Dafür brauchen wir den Rückhalt eines leistungsfähigen Zulieferers.“
Unvorhersehbares gemeinsam meistern
Die Zusammenarbeit beginnt noch an einer anderen Stelle der Konstruktionsphase: Immerhin wird mit Angabe der Preise im Leistungsverzeichnis die Umsetzbarkeit der Leistung belegt. Mitunter muss zu diesem Zeitpunkt gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden, die der Bauherr zu zahlen bereit ist. Im Laufe des Projektes geht die Zusammenarbeit dann in den einzelnen Phasen weiter: So manche Frage taucht schließlich erst auf, wenn die Möbelmanufaktur mitten in der Umsetzung steckt. „Zum Beispiel hielten wir zu den Beschlägen einer Doppeltür Rücksprache, weil diese als Schiebetür nicht übereinander, sondern nebeneinander läuft. Die Frage war: Wie realisieren wir das?“ Ausgeschrieben war ein anderer Beschlag, den es nun aber nicht mehr gab. „Also haben wir analysiert, welche Lösungen es gibt, und die gefundene so umsetzt, wie es die Kundschaft nach Optik und Funktion haben wollte“, erzählt der zweite Geschäftsführer der Manufaktur, Dominik Kohler. Unvorhergesehenes kann sich in den einzelnen Projektphasen bis hin zum Einbau auftreten. „Dann ist ein Partner gefragt, auf dessen Unterstützung ich mich verlassen kann.“
Für Manfred Gieringer, Dominik Kohler und Christian Steger (von links) ist eines klar: Der Außendienst muss funktionieren.
(Bild: OPO Oeschger)
Alles, was mit Holz zu tun hat
Die Möbelmanufaktur Gieringer ist seit 1997 am Markt. Erst als Ein-Mann-Betrieb, die folgenden Jahre dann mit zwei, mal mit drei Leuten. 2011 stiegt der Junior ein. Nachdem die Firma 2016/2017 nach Oberkirch umgezogen war, wuchs sie bald auf zwölf Mitarbeiter. Nun wurden auch neue Strukturen aufgebaut: Organisation, Maschinenpark, Digitalisierung sind nur einige Stichworte. Heute bietet Gieringer mit zwanzig Mitarbeitern ein breit gefächertes Leistungsspektrum: „Außer Treppen und Fenster produzieren wir alles, was mit Holz zu tun hat“, sagt Gieringer einfach. Im Zentrum steht aber noch immer der Möbelbau. „Das ist das, was wir wollen und können. Mit Visionen schaffen wir auch immer wieder etwas Neues.“ Die Abnehmergruppen und damit die Standbeine des Hauses waren stets das Gewerbe und der Privatkunde. Bis heute schwingen die Anteile je nach wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mal hoch und mal runter. „Im Moment ist es zum Beispiel sehr schwierig, im Privatsektor Geschäfte zu machen. Es zieht zwar langsam wieder an, die Lage ist aber weiterhin unsicher.“ Im Gewerbesektor übernimmt Gieringer grundsätzlich sehr gemischte Projekte. Das ist klassisch die Sparkasse, das können aber auch große Projekte wie die Kinderklinik in Freiburg sein, wo die komplette Möblierung bereitgestellt wird.
Selbstverständliches und Nichtselbstverständliches
In den einzelnen Produktbereichen, die dafür versorgt werden, arbeitet Gieringer stets mit zwei oder drei Zulieferern zusammen. „Wenn alles funktioniert, bin ich firmentreu“, beschreibt er sein Vorgehen. Hinzu komme persönliches Vertrauen, das bei Christian Steger einfach vorhanden sei: „Mein Motto ist immer: Wenn der Außendienst nicht funktioniert, funktioniert auch der Rest nicht. Dementsprechend ist OPO heute einer unserer Hauptlieferanten.“ Bänder, Verbinder, Schiebetürbeschläge, so Einiges bezieht er aus Villingen-Schwenningen. Während er solche Komponenten das eine Mal vorgeschrieben bekäme, würde er im anderen Fall mit seinen Mitarbeitern entscheiden, was sie einsetzen. „Auch dabei lassen wir uns gern beraten“, unterstreicht Kohler. „Wenn wir die Komponente dann nach 10, 15 Jahren beim Kunden austauschen, wollen wir möglichst auf den gleichen Typ zurückgreifen können. Ein Grund mehr, dass wir auf hochwertige Produkte setzen und uns Firmentreue wichtig ist.“ Und eine faire Preisgestaltung sei ohnehin selbstverständlich.
Blick in die Fertigung der Oberkircher, die von zeitgemäßen Strukturen geprägt ist.
(Bild: OPO Oeschger)
Digitales Herzstück
Dass die Möbelmanufaktur den Strukturwandel auf der Agenda hat, zeigt sich auch bei der Bestellung: So viel wie möglich wird digital geordert. „Papierkataloge nutze ich gar nicht mehr“, so Gieringer, der ein Kalkulationsprogramm einsetzt, mit dem auch gleich die Komponenten erfasst werden. „Wenn wir kalkulieren, ist alles im System, und die Bestellmengen liegen fest“, beschreibt er. Raus geht die Bestellung per E-Mail. Um künftig nur noch nach einem Prinzip zu ordern und so Fehler oder Überschneidungen zu vermeiden, löst Gieringer das Bestellen via Onlinekatalog gerade ab. Zumal er mit dem Bestellprogramm auch stets den aktuellen Status wie „unterwegs“ oder „im Lager“ zur Hand hat. Um diese Transparenz zu gewährleisten, hat Gieringer erst kürzlich auf Kuhnle umgestellt. Heute ist das Gesamtsystem aus „Zeichnen zu Kuhnle und von Kuhnle in die Werkstatt“ das digitale Herzstück in Oberkirch. In dieser Kette werden auch DXF-Dateien aus dem Onlinekatalog von OPO Oeschger übernommen und für die Konstruktion genutzt.
Frühzeitig und durchgehend kommunizieren
Bleibt noch die Lieferung: „Hier kommt zu 95 % alles zum Termin“, ordnet Gieringer ein. „Dauert eine Lieferung mal länger, liegt es nicht an OPO, wo die Standardartikel lagerhaltig und folglich lieferbar sind. Oft sind es die Hersteller, die ein spezielles Produkt nicht in der gewünschten Menge vorrätig haben. In solchen Fällen brauchen wir möglichst Vorlauf. Auch deshalb ist uns Beratung in der frühen Projektphase so wichtig.“